Der stille Holocaust. Dieser belgische König hat 10 Millionen Menschen vernichtet, doch die Geschichte hat ihn vergessen.

von Barbara

17 Dezember 2016

Der stille Holocaust. Dieser belgische König hat 10 Millionen Menschen vernichtet, doch die Geschichte hat ihn vergessen.

Der Anblick des Gesichtes dieses Mannes wird euch wahrscheinlich nicht viel sagen und ihr werdet dabei nichts empfinden- auch wenn ihr eigentlich müsstet. Es handelt sich um den belgischen König Leopold II. Er stand Adolf Hitler in Grausamkeit und Unbarmherzigkeit in nichts nach.

Dennoch hat die Geschichte den Genozid, der unter den Befehlen dieses Mannes stattgefunden hat, unter den Mantel des Schweigens gelegt. Über 10 Millionen Einwohner des Kongo wurden getötet. Sie blieben vor den Medien unsichtbar und wurden nie auf die Liste der Völkermorde aufgenommen. 

via walkingbutterfly.com

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Leopold II bestieg den Thron 1865 und stellte schon bald fest dass der Ruhm eines Königs sich an der Größe des Landes, das er besitzt, sowie an der Menge der Ressourcen die er fördern kann, bemisst. Er begann damit, sein Imperium aufzubauen, indem er seine Projekte hinter "humanitären" oder "wissenschaftlichen" Operationen versteckte. Über 30 Jahre lang verwaltete Leopold den Kongo als wäre es sein privates Beckan an Ressourcen und Arbeitskräften. Der Benefit ging an seine eigenen Taschen und an sein Volk. 

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Die Ausbeutung dieses, ohnehin schon armen, Landes war nur ein Aspekt dieser schrecklichen Zeit. Während seiner Regentschaft zeigte Leopold II ein Ausmaß an Grausamkeit, welches den großen Diktatoren des 20. Jahrhunderts in nichts nachsteht. 

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Arbeitslager, Verstümmelung von Gliedmaßen (folgende Fotos), Folter, Massenhinrichtungen. Dies waren einige der Methoden die seine persönlichen Truppen nutzten, um jeglichen Widerstand von Seiten der Sklaven zu unterbinden. Die Leichtigkeit, mit der sie umgebracht wurden, wird von Zahlen untermauert. Nach einer Zählung von 1924 verlor der Kongo während der Regentschaft mehr als die Hälfte seiner Bevölkerung, ca. 10 Millionen Menschen.

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Der Genozid taucht in den Geschichtsbüchern nur am Rande auf, denn er wird als einer der vielen unvermeidlichen Sekundäreffekte des Kolonialismus und des Imperialismus begriffen. So verliert er sich in der Liste der Konsequenzen eines begrenzten historischen Zeitalters welches von der Philosophie der Ausbeutung geprägt war. 

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Doch der Mord an 10 Millionen afrikanern scheint noch nicht auszureichen, um aus ihm ein Symbol der Bösartigkeit zu machen. Nach seinem Tod blieb er lange Zeit ein Symbol für Ruhm, nicht für Terror. Seine Opfer, wieviele es auch immer sein mögen, bleiben für immer ungehört