Die stille Jagd auf die Albinos: Das tragische Schicksal der "weißen" in Tansania
Tansania ist ein Land in Afrika, das sich an der Ostküste des Kontinents befindet. Es ist eines der ärmsten Länder, in dem verschiedene Völker, Religionen und Ethnien zusammen leben. Tansania ist außerdem als eines der Länder bekannt, in dem abergläubische Praktiken noch großen Zuspruch finden. Im großen Teil der Fälle sind die Opfer solcher Praktiken die Menschen mit Albinismus. Personen, die mit einer teilweisen oder vollkommenen Störung der Biosynthese der Melanine geboren wurden haben in diesem Land kein einfaches Leben. Sie werden zusätzlich zu den gesundheitlichen Schwierigkeiten, die diese Erkrankung mit sich bringt, von der restlichen Bevölkerung sehr schlecht behandelt.
Hier die schreckliche Jagd, die auf die Menschen mit Albinismus in Tansania gemacht wird...
In vielen afrikanischen Staaten ist Hexerei Teil des Alltags. Von Regierungsführern bis zur ärmsten Person- alle glauben an die Macht der Magie und wollen sich mit den Mächten gut stellen.
Opfer der hexerischen Rituale sind häufig die Menschen mit Albinismus- insbesondere die Kinder. Albinismus ist eine Krankheit genetischen Ursprungs deren Folge eine Depigmentierung der Augen, der Haut und der Haare ist.
In Tansania werden überdurchschnittliche viele Menschen mit Albinismus geboren: Ein Kind aus 1400. Grund hierfür ist der häufige Verkehr zwischen nahen Verwandten. Im Rest der Welt ist ca. 1 aus 20.000 Personen von Albinismus betroffen.
Die Afrikaner glauben dass Albinos negative Energien anziehen und diese über die Familie und jeden, der mit ihnen Kontakt hat, bringt.
Nicht in allen Ländern werden Albinos als negativ gesehen. In anderen Ländern werden sie als Götter verehrt. Ihnen werden magische Fähigkeiten zugeschrieben.
Auch in Tansania denkt man, dass die Körper der Albinos Wunder vollbringen können. Sie haben magische Kräfte und können Glück im Geschäft und in der Politik bringen.
Aufgrund dieses Glaubens ist ein Handel mit Körperteilen von Albinos entstanden. Den Kindern werden Gliedmaßen, Haare und andere Körperteile gestohlen und zu Talismännern verarbeitet.
Der hohe Preis für einen Albino-Körper zeigt dass auch die hohen Klassen und die reichsten Bürger in die Jagd involviert sind.
In Tansania beträgt das durchschnittliche Jahresgehalt im Jahr 2010 442 Dollar. Ein Arm oder ein Bein eines Albinos kostet 3000 Dollar, der gesamte Körper 60.000 Dollar.
Die jungen werden mit Macheten-Hieben verstümmelt. Da sie keine Pflege erhalten sterben sie meist kurze Zeit später an Blutvergiftung, während woanders jemand all sein Geld dafür gibt sein Körperteil zu erwerben.
Viele der erwachsenen Albinos, die der Jagd in ihrer Kindheit entkommen konnten, reisen durch das Land und sich bewaffnet um sich gegen eventuelle Attacken zu wehren. Auf dem Foto zeigt der Junge seine tägliche Bewaffnung.
Nur wenige Personen wurden für den illegalen Handel mit Albino-Körpern verurteilt. In der Zwischenzeit findet das Morden und Verstümmeln weiterhin unaufhaltsam statt.
Glücklicherweise sind einige nationale und internationale Organisationen eingeschritten und haben tausende von Albinos in Sicherheit gebracht.
Heute sind die abergläubischen Rituale in Tansania verboten. Aber das Ende dieser furchtbaren Jagd liegt immer noch in weiter Ferne.
Viele Politiker nutzen immer noch das Thema der Ausrottung der Albinos, um Wählerstimmen und Sympathien zu gewinnen. Paradoxerweise könnte ein Einschreiten der Regierung die Situation auch verschlimmern, indem die Preise für die Körperteile nur weiter steigen würden. Ein schreckliches Massaker und das Ende scheint in weiter Ferne...
