Hausverbot auf Lebenszeit in einem Hotel: Der Entschuldigungsbrief den dieser Gast nach 18 Jahren schreibt ist surreal

von Barbara

07 April 2018

Hausverbot auf Lebenszeit in einem Hotel: Der Entschuldigungsbrief den dieser Gast nach 18 Jahren schreibt ist surreal
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2001 wurde ein Mann namens Nick Burchill aus einem Hotel in Nuova Scotia (Kanada) geworfen und ihm wurde Hausverbot auf Lebenszeit erteilt.

Nach zwanzig Jahren hat der Mann sich dazu entschieden, die ganze Geschichte öffentlich zu erklären und offiziell bei Fairmont Empress um Entschuldigung zu bitten und um die Erlaubnis, dort wieder nächtigen zu dürfen da er der Meinung sei, er hätte lange genug Hausverbot gehabt

via Facebook/Nick Burchill

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Ihr werdet es nicht glauben, aber...

Ihr werdet es nicht glauben, aber...

Facebook/Nick Burchill

Es wird euch komisch vorkommen, aber ich schreibe euch um euch um Verzeihung zu bitten.

Vor 17 Jahren hat eine Reihe unglücklicher Ereignisse zum Rauswurf aus eurem Hotel geführt. Ich würde gerne erklären, was damals geschehen ist...

2001 war ich gerade frisch bei meinem Arbeitgeber eingestellt worden. Zu der Zeit war ich auch Teil der kanadischen Marine und ich befand mich für eine Konferenz im Fairmont Empress. Es war mein erstes Treffen mit der neuen Firma.

Ich sagte meinen Freunden dass ich sie bald besuchen würde und ich wurde darum gebeten, eine Schachtel Würste der Marke Brother's, eine Spezialität meiner Heimatstadt, mit zu bringen. Da es sich um eine ganze Gruppe an Soldaten handelte, füllte ich einen ganzen Koffer mit dem genannten Produkt- einige Würste waren in Plastik verpackt, andere in Papier.

Der Koffer ging 24 Stunden lang verloren und als ich ihn wieder fand hielt ich es für schlau,die Würste einzufrieren weil es noch einige Zeit dauern würde, bis ich meine Freunde treffen würde. Aber in meinem Zimmer gab es keinen Gefrierschrank, also entschied ich mich dazu, die Würste auf dem Tisch und auf dem Fensterbrett auszubreiten und das Fenster offen zu lassen (es war April und die Luft war noch sehr kühl). Dann entschied ich mich, einen Spaziergang zu machen... 4 oder 5 Stunden.

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Facebook/Fairmont Empress

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Als ich wieder in mein Zimmer kam, sah ich eine Horde Möven, die sich über meine Würste her machten. Ich schaffte es nicht, sie zu kontrollieren- ich glaube es waren an die 40.

In diesem Augenblick stellte ich fest, dass die Würste von Brother's nicht das beste für den Magen dieser Tiere sind und aus diesem Grund war das Zimmer mit Exkrementen übersäht. Ich bin sicher, dass ihr an diesem Punkt ein ungefähres Bild der Situation in eurem Kopf habt... Diesem Bild müsst ihr nun noch das hinzufügen was geschehen ist, sobald ich die Tür geöffnet habe. Die Möven sind erschrocken und wollten fliehen. Aber das Fenster durch das sie rein gekommen waren, war sehr klein und zu haben sie begonnen, im Fenster umher zu fliegen und dabei gegen die Scheiben zu klatschen und gegen allerlei Gegenstände.

Das Ergebnis war ein Tornado an Exkrementen, Schleim, Federn, Wurststückchen und fliegenden Lampen, begleitet von zerrissenen Vorhängen, zerbrochenem Geschirr und verdreckter Bettwäsche.

In dem riesigen Chaos ist es mir gelungen, die anderen Fenster zu öffnen und alle Möven konnten fliehen- bis auf eine. Ich folgte ihr aber sie entkam mir immer wieder und behielt ein Stück Wurst im Mund. Schließlich kam mir die brilliante Idee, sie bewegungsunfähig zu machen indem ich ihr ein Handtuch über warf. Und sobald ich sie so gefangen hatte, warf ich sie aus dem Fenster. Ich hatte nicht bedacht, dass Möven die in ein Handtuch eingewickelt sind, nicht fliegen können. Die Möve stürzte auf den Boden und war unversehrt, aber die Gruppe an Gästen, die im Erdgeschoss gerade ihren Tee nahmen sahen sie herab stürzen- zusammen mit dem Schuh, den ich ihr kurz zuvor hinterher geworfen hatte, um sie raus zu treiben.

An diesem Punkt habe ich gemerkt, dass nur noch wenige Minuten bis zum wichtigen Abendessen mit meinem Arbeitgeber fehlten und ich nur einen Schuh hatte und von Exkrementen bedeckt war. Ich rann runter um den Schuh und das Handtuch wieder zu holen und wusch alles so gut es ging. Nun hatte ich einen trockenen hellen Schuh und einen nassen, etwas dunkleren Schuh am Fuß. Also entschied ich, den Schuh mit dem Minifön aus meinem Zimmer zu trocknen. Alles ging gut, bis das Telefon klingelte. Ich ging um abzunehmen, aber auf einmal fiel der Strom aus. Ich weiß nicht, ob das ganze Hotel dank meiner Unvorsicht (ja, der Fön ist in das Waschbecken voller Wasser gefallen) im Dunklen stand. Ich merkte an diesem Punkt, dass ich Hilfe brauchte und rief an der Rezeption an. 

Facebook/Nick Burchill

Facebook/Nick Burchill

Ich erinnere mich 18 Jahre später noch an den Gesichtsausdruck, den das Zimmermädchen machte als sie die Tür öffnete. Ich wusste nicht, wie ich mich rechtfertigen sollte und sagte nur: "Entschuldigen Sie", und ging zum Essen.

Als ich wieder kam, waren meine persönlichen Gegenstände in ein anderes, viel kleineres Zimmer umgepackt worden. Ich dachte, die Sache würde sich in Kürze aufklären aber dann wurde ich darüber informiert, dass meine Firma einen Brief bekommen hätte in dem der Direktor des Hotels mir das Hausverbot auf Lebenszeit ausgesprochen hat.

Ich habe dieses Verbot nun 18 Jahre lang respektiert. Jetzt bin ich ein reifer Mann und bin mir der Verantwortlichkeit für meine Handlungen bewusst. Ich komme mit all der Demut zu der ich fähig bin, um um Entschuldigung für den Schaden, den ich angerichtet habe zu bitten und um Sie darum zu bitten, mein lebenslanges Hausverbot nochmal zu überdenken.

Ich hoffe dass ihr die Möglichkeit einer Begnadigung seht und dass ihr seht, dass ich mit den 18 Jahren bereits genug Strafe verbüßt habe.

Danke für Ihre Aufmerksamkeit

Nick Burchill

 

Am Tag nach der Veröffentlichung dieses Posts, hat Nick ihn ergänzt und alle darüber informiert, dass "meine Bitte bearbeitet und angenommen wurde. Ich bin mir sicher, dass es die Schachtel Brother's Würste war, die ich ihnen als Geschenk geschickt habe, die sie überzeugt hat". 

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