Ein Experte für Abhängigkeit sagt: "Einem Kind ein Smartphone zu geben hat den gleichen Effekt wie eine Dosis Drogen"

von Barbara

21 April 2018

Ein Experte für Abhängigkeit sagt: "Einem Kind ein Smartphone zu geben hat den gleichen Effekt wie eine Dosis Drogen"
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Ein Experte für Abhängigkeit und Sucht sagt in sehr deutlichen Worten: Einem Kind ein Smartphone zu geben ist so, als würde man ihm eine Dosis Drogen geben. Das ist die Meinung der Direktorin der Rehabilitationsklinik Harley Street Charter, der Psychologin Mandy Sailgari. Sie arbeitet im Kontakt mit Familien und Zeugen dessen, was dieses Gerät in einigen Fällen anrichten kann. Aber die Abhängigkeit ist nicht die einzige negative Folge, die sie an ihren jungen Patienten wahrnimmt. 

via independent.co.uk

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Ein immer besorgniserregenderes Szenario.

Ein immer besorgniserregenderes Szenario.

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Während einer Konferenz in London hat die Psychologin die Gefahr hinter der Nutzung der Smartphones betont. Die Navigation in den sozialen Medien und das Warten auf Nachrichten sind die Dinge, die ähnliche Effekte auslösen wie andere schädliche Angewohnheiten.

"Ich sage den Familien mit denen ich arbeite immer, dass einem Kind ein Smartphone oder ein Tablet zu geben so ist, als gäbe man ihnen eine Flasche Wein oder eine Dosis Kokain. Würdet ihr das tun? Warum schenken wir einem Mechanismus, der genauso auf die Nervenzellen agiert wie Alkohol und Drogen so wenig Aufmerksamkeit?"

Die Psychologin erklärt, dass heute gut zwei Drittel ihrer Patienten junge Menschen zwischen 16 und 20 Jahren, die sich an sie wenden um genau diese Art der Abhängigkeit zu behandeln. "Ein gewichtiger Anstieg in den letzten 10 Jahren", aber einige von ihnen sind sogar jünger.

"Ein beständiger Prozentsatz der Menschen die ich treffe sind Kinder zwischen 13 und 14 Jahren, die Episoden von Sexting erlebt haben - also den Austausch von sexuellen Nachrichten und Bildern über Internet und Handy und dass diese das als etwas absolut gewöhnliches beschreiben, was sie mit ihren Gleichaltrigen machen. All das birgt enorme Probleme was die persönliche Identität und den Respekt für sich selbst angeht".

Andere Experten, die auf der Konferenz waren haben betont, dass es nur möglich ist, diesen Trend umzukehren, wenn man die Familien, Schulen und sozialen Gruppen aufklärt und ein Unterstützernetz schafft, das den Kindern und Jugendlichen beibringt, wie man mit seinen eigenen Aktivitäten umgeht. 

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