Bis vor Kurzem existierten unglaubliche Praktiken, in denen sich arm und reich in Nichts unterschieden.

von Barbara

03 Dezember 2016

Bis vor Kurzem existierten unglaubliche Praktiken, in denen sich arm und reich in Nichts unterschieden.

Die Filme, die im Mittelalter oder der der Renaissance spielen, zeigen uns häufig schillernde Szenen voller Eleganz. Doch in der Realität waren diese Zeitalter sehr viel "schmutziger" als wir sie uns vorstellen. Wir sprechen von der persönlichen Hygiene, die zur damaligen Zeit quasi nicht existierte.

Alles hat mit dem Niedergang des römischen Reiches und dem Aufstieg des Christentums begonnen. So hat sich im Laufe des Mittelalters eine Reihe von Praktiken entwickelt, die für uns heutzutage undenkbar wären und die alle sozialen Klassen umfasste.

Quellen und Bildnachweise: themaskedlady Marcianox historiaybiografias.com Fishki.net

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Die alten Römer waren der Hygiene gegenüber positiv eingestellt. Sie sahen sie als eine unverzichtbare Praxis, und als Recht und Pflicht eines jeden Bürgers an- unabhängig von Herkunft und sozialer Stellung des Einzelnen. Doch im Laufe der Jahrhunderte nach dem Niedergang des römischen Reiches änderte sich die Situation dramatisch...

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Das Christentum wollte die Bräuche und Gewohnheiten der Römer zerstören. Es erklärte die persönliche Hygiene als Luxus, der zur Sünde anregt, und verbot sie.

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Es verbreitete sich der absurde Glaube, dass Wasser (insbesondere warmes) den Körper schwächt und ihn dadurch anfällig für Krankheiten macht. Demgemäß glaubte man, dass eine Schmutzschicht auf dem Körper zur Gesunderhaltung beiträgt, indem er die Poren schließt und undurchlässig für Viren und Bakterien macht. 

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Den Müttern wurde geraten, die Kinder nicht zu oft zu waschen, um sie nicht zu schwächen. Doch dadurch infizierten sie sich schon beim kleinsten Schnitt oder der kleinsten Wunde. Dadurch erklärt sich einer der Faktoren der hohen Kindersterblichkeit zur damaligen Zeit. 

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Unangenehmer Körpergeruch war deshalb sowohl unter reichen als auch unter armen Menschen absolut üblich. 

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Die Königin Isabella von Kastilien, glühende Katholikin, brüstete sich damit, dass sie sich im Laufe ihres Lebens nur zweimal gewaschen hatte: Nach ihrer Geburt und einen Tag vor ihrer Hochzeit. Eine Frau, die sich häufig wusch wurde als unzüchtig angesehen.

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Im Laufe der Zeit begann die Medizin sich weiter zu entwickeln. Ärzte wurden häufig auf den Kriegsschauplätzen eingesetzt. Dort stellten sie fest, dass verwundete Soldaten häufiger an infizierten Wunden starben, als an Verletzungen an lebenswichtigen Organen. Doch erst im 19. Jahrhundert verbreiteten sich Antiseptika und die Praxis der Sterilisation von Verbänden und chirurgischen Instrumenten.

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Der Großteil der Hochzeiten wurde im Juni gefeiert, nachdem man im Mai das jährliche Bad zelebriert hatte. Auf diese Weise war der Gestank der Eheleute gerade noch zu ertragen. Um den Geruch zu überdecken trug man häufig Blumensträuße am Körper und in den Kutschen.

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Auch in den Städten gab es keine Hygiene. Es gab keine Sammelstellen für Schmutzwasser, keine Waschhäuser und keine Kanalisation. 

Die Stadtbewohner warfen all das, was sie nicht in ihren Häusern haben wollten, auf die Straße. Man wartete bis es regnete und das Wasser den Schmutz hinweg spülte.

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Im Sommer wurde die Situation unerträglich und es breiteten sich Pestepidemien, ansteckende Fieberkrankheiten und eine hohe Sterblichkeit aus. 

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Je größer und dichter besiedelt eine Stadt war, desto verpesteter war sie. Paris und London waren die schmutzigsten Städte der Welt. 

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Ihr könnt euch den unerträglichen Geruch auf öffentlichen Plätzen vorstellen. Der Weihrauch in den Kirchen wurde beispielsweise deshalb verbrannt, um den unerträglichen Geruch zu maskieren, der die Ansammlung von Personen umgab. 

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Im 17. Jahrhundert kamen die Perücken in Mode. Sie wurden aus Echthaar hergestellt, das man entweder den Toten abnahm oder das von lebendigen Personen verkauft wurde. Aber da man sich die Haare nie wusch konnte es passieren, dass man eine Perücke kaufte, die voller unangenehmer Parasiten war. 

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Ein anderes Mittel gegen den schlimmen Geruch waren die Parfums. Sie wurden üblicherweise nur von wohlhabenden Leuten benutzt. 

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Insbesondere unter Aristokraten wurde es zur Gewohnheit, seiner Frau oder Geliebten eine Flasche Parfum zu schenken. 

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Aber es ist nicht schwierig, sich auszumahlen, dass auch die Mischung aus unangenehmem Körpergeruch und Parfum eine tödliche Qualität annahm. 

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Ende des 19. Jahrhunderts hatte man in den meisten der europäischen Häusern bereits fließend Wasser und in den Städten wurden allmählich höhere Hygienestandards eingehalten.

Die Städte besaßen Wasserleitungen, Kanalsysteme, Fäkalgruben und Müllhalden. 

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Mit der Entdeckung der Impfungen und der Sterilisation von medizinischem Gerät öffneten sich neue Horizonte und die Praxis regelmäßiger persönlicher Hygiene verbreitete sich immer mehr. 

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Den Frauen wurde dennoch nicht empfohlen, sich im Intimbereich zu waschen. Diese Praxis wurde mit einer erhöhten Gefahr der Unfruchtbarkeit assoziiert. 

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Ende 1800 verbreiteten sich die ersten Deodorants. 

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Frauen waren die größten Vorwärtstreiber der persönlichen Hygiene und fast alle Werbemaßnahmen richteten sich an sie. 

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Die verbesserte Hygiene verbesserte auch die gesundheitlichen Bedingungen. 

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Die Sterblichkeitsrate sank sowohl bei Erwachsenen als auch unter Kindern. 

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Uns scheint es interessant zu erwähnen, dass die antiken Völker nicht so schmutzig gewesen waren. Im Gegenteil: Es gibt zahlreiche Belege für ihre große Gepflegtheit und den hohen Stellenwert persönlicher Hygiene. 

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Bis man schließlich in unserer heutigen Zeit ankam. Einer Zeit, in der Sauberkeit und Kosmetik im Zentrum dauernder Aufmerksamkeit stehen.