Dialekt ist wie eine zweite Sprache: Ihn zu Sprechen gibt dem Gehirn die gleichen Vorteile wie Zweisprachigkeit.

von Barbara

19 Oktober 2018

Dialekt ist wie eine zweite Sprache: Ihn zu Sprechen gibt dem Gehirn die gleichen Vorteile wie Zweisprachigkeit.
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Jahrelange Forschung hat gezeigt, dass Zweisprachigkeit dem Gehirn viele Vorteile bringt: Zwei oder mehr Sprachen zu sprechen schützt vor Alzheimer, verbessert Konzentrations- und Problemlösungsfähigkeit, erhöht die kognitive Flexibilität.

Einige Forscher haben sich gefragt, ob das Sprechen von mehr als einem Dialekt derselben Sprache mehr oder weniger den gleichen Nutzen haben könnte: Nach den Ergebnissen ihrer Studien scheint es so.

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Sprachwissenschaftler sind sich einig, dass die Unterscheidung eines Dialekts von einer Sprache völlig willkürlich ist: Es ist die Autorität, die durch andere Elemente verliehen wird, die schließlich einen Dialekt in eine echte Sprache verwandelt, ohne seine eigentliche Struktur zu verändern.

Forscher haben kognitive Verbesserungen festgestellt, wenn eine Person Sprachen spricht, die sich in Grammatik, Wortschatz und Aussprache unterscheiden - wie Englisch und Japanisch - oder Sprachen, die einander ähnlich sind, wie Spanisch und Katalanisch.

Also, was ist es, was kognitive Vorteile bringt, wenn es nicht die Sprachunterschiede sind? Laut den Forschern ist es nicht die Vielfalt der Sprachen, die das Gehirn trainiert, sondern die Fähigkeit, von einem Register zum anderen zu wechseln. Im Englischen nennt man das einen Switch.

Eine Studie führte ein Experiment an drei zypriotischen Kindern durch: In Zypern ist die Amtssprache Standardgriechisch, aber im Alltag wird zypriotisches Griechisch gesprochen, das sich vom ersten in Wortschatz und Grammatik unterscheidet. Die erste Gruppe von Kindern sprach nur eine Sprache, die zweiten beiden Sprachen und die dritten beide Dialekte des Griechischen. Kinder, die mehr als eine Sprache oder einen Dialekt kannten, schnitten bei einem kognitiven Test besser ab als diejenigen, die nur eine Sprache kannten.

Die Forscher stellten aus der Umfrage fest, dass nicht so sehr die Vielfalt der erlernten Sprache, sondern die Fähigkeit, von einer Sprache in die andere zu wechseln: Kinder, die Dialekt sprachen, ändern tatsächlich das Register, je nachdem, ob sie in der Schule oder in vertrauten Situationen sind. Das reicht aus, um dem Gehirn Gutes zu tun, nicht dem Prestige oder der Komplexität der Sprache!

Jetzt kannst du stolz sein, Dialekt zu sprechen - zumindest dort, wo es erlaubt ist: dein Gehirn dankt dir!

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