Die OK-Geste hat in den USA aufgrund ihrer rassistischen Implikationen eine negative Bedeutung angenommen

von Barbara

20 Oktober 2019

Die OK-Geste hat in den USA aufgrund ihrer rassistischen Implikationen eine negative Bedeutung angenommen
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Jeden Tag nutzen wir unseren Körper, um Botschaften durch nonverbale Kommunikation auszudrücken. Schon mit der Bewegung des Kopfes kann man anderen etwas mitteilen: "ja", "nein", "mehr oder weniger". Aber die meisten nonverbalen Botschaften drücken wir mit unseren Händen aus. Ist es möglich, dass eines der am häufigsten verwendeten Symbole, wie das OK, aus einem harmlosen und sogar positiven Symbol zu einer Botschaft des Hasses wird? Laut der Anti-Defamation League (ADL) ist das genau das, was passiert.

via CNN

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Steevven1/Wikimedia

Steevven1/Wikimedia

Das OK-Symbol entsteht, indem Daumen und Zeigefinger der Hand zu einem Kreis verbunden werden und die anderen drei Finger oben gehalten werden. Bei näherer Betrachtung entsteht der Eindruck, dass die drei Finger ein "W" und der darunterliegende Kreis zusammen mit dem Unterarm ein "P" bilden. Ausgehend davon erklärte ein anonymer Benutzer von 4chan (eine Art erweiterter Chat, in dem jeder Benutzer veröffentlicht, was er will), dass das OK-Symbol die Buchstaben von "White Power" oder "White Power" darstellt. Auf diese Weise ist die harmlose Bedeutung von OK  zum Symbol des Rassenhasses geworden.

 

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ADL

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Was als gefälschte Nachricht begann, ist bald Realität geworden: Nach Untersuchungen der Anti-Defamation League, die sich mit der Wahrung der Menschenrechte befasst, haben viele weiße Rassisten beschlossen, ausgehend vom anonymen Beitrag das Symbol OK nur als Zeichen der weißen Macht zu verwenden. Darunter Brenton Tarrant, dem vorgeworfen wurde, Anfang 2019 in zwei Moscheen in Neuseeland 51 Menschen getötet zu haben: Während seiner Verhaftung zeigte Tarrant den Kameras das OK. Laut der ADL haben diese und andere Szenen im Netz dazu geführt, dass das OK ganz oben auf der Liste der Hass-Symbole stand, zusammen mit dem Hakenkreuz, der Kleidung des Ku Klux Klan und den feurigen Kreuzen.

Von nun an könnte auch OK in den USA ein Problem sein. Der Ratschlag ist, die nonverbalen Botschaften anderer immer aus dem Kontext zu interpretieren, um irreführende Überlegungen zu vermeiden.

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