Die "Lotusfüße": Ein alter chinesischer Brauch, der die Frauen unwiderstehlich macht
Schönheitsideale, vor allem weibliche, haben immer mehr oder weniger starkes Leiden erfordert um erfüllt zu werden. In Afrika und Asien ist es sehr hoch angesehen, einen langen Hals zu haben. Um dies zu erreichen tragen die Frauen eine Reihe von Ringen von den Schultern bis zum Kinn. In den westlichen Ländern muss der Körper frei von jeglichen Haaren sein und sowohl Frauen als auch Männer entfernen sie mit wenig angenehmen Methoden. Schönheit hat keine festen Standard und verändert sich je nach Zeit und Ort auf der Welt.
Eine andere bizarre (quasi makabre) weibliche Praktik gab es China bis Mitte des 20. Jahrhunderts: hier wurden die Füße der Frauen auf künstliche Art und Weise verformt um ihnen eine spitze, sehr kleine Form zu verpassen. Kleine Füße waren in dieser Zeit bei Männern hoch angesehen.
Der Artikel enthält Bilder, die einige Leser schockieren können.
In China wurde die Fußsohlen eng verbunden. Sie sollten nicht länger als 12 Zentimeter sein.

Die Tradition begann am Hofe des Herrschers Li Yu, an dem sich eine hervorragende Tänzerin die Füße enge zusammen schnürte. Dies erlaubte ihr Tanzschritte die sonst nicht möglich gewesen wären.
Der Herrscher verliebte sich. Das rief bei vielen jungen Frauen des Hofes den Wunsch hervor, auch solche Füße zu haben. Sie begannen sich die Füße in einer langen Tortur abzubinden, bis diese ihre natürliche Form verloren.
Die perfekten Füße sollten eine Länge zwischen 7 und 12 Zentimetern haben, sich zum "Halbmond" krümmen lassen, schlank und weich sein. Ihr Gang wurde daraufhin sehr schwankend und langsam. All das gab ihnen Grazie und Leichtigkeit.
Die Tradition überlebte viele Jahrhunderte bis zu Absurdität: Nur Frauen mit deformierten Füßen schafften es zu heiraten und fanden oft reiche Ehemänner.
Die "Lotusfüße", wie sie genannt wurden um ihre Eleganz zu unterstreichen, waren Symbol der blühenden wirtschaftlichen Lage der Familie zu der die Frau gehörte, geworden.
Eine Qual die in den wohlhabenden Familien mit zwei Jahren begann.
Um die Knochen verformen zu können, müssen diese Jung und im Wachstum sein. Deswegen wurden en Mädchen immer früher die Füße verbunden. In den niedrigerern Gesellschaftsklassen, begann man erst im späteren Alter die Füße zu verbinden. Die Mädchen mussten noch länger auf dem Feld arbeiten können. So wurde damit erst im heiratsfähigen Alter, um die 15 Jahre begonnen.
Um die Füße zu verformen brauchte man mindestens 3 Jahre. Für ihr ganzes Leben mussten die Mädchen jedoch absurde Schuhe tragen. Auch nachts, damit die Form beibehalten wurde.
Der Beginn dieser Praktik wurde von einem astrologischen Ritual begleitet.
Bevor man mit dem Verbinden begann, wurden die Füße gewaschen und mit Alaun eingerieben. Die Bänder, die benutzt wurden, waren fünf Zentimeter breit und drei Meter lang und wurden ganz um die Sohlen gebunden.
Die Verformung bestand aus zwei Aspekten: Der große Zeh sollte zur Ferse gebogen werden, und die anderen vier unter die Sohle.
Am Ende dieser Entstellung war der Große Zeh der einzige Stützpunkt, und löste einen wankenden Gang aus, wie Blumen im Wind.
Wenn die Praktik schon früh begonnen wurde, hatten die Mädchen nach 10 Jahren nur 10 Zentimeter große Füße.
Nach 10 Jahren konnte man anfangen die Bänder nicht mehr ganz so fest zu tragen.
In den ersten Jahren ist es ein stechender Schmerz in den Füßen, der durch das Tragen der Bänder ausgelöst wird. Später wird er weniger, da die Nerven ihre Empfindlichkeit verlieren. Aber der am Rücken, an der Hüfte und am ganzen Körper bleibt das ganze Leben.
Um die Lotusfüße entstand eine regelrechte Besessenheit . Gut 58 verschiedene Kategorien beschreiben die verschiedenen Arten von Füßen, von gewöhnlich bis erhaben.
Die Männer fielen nur auf die Knie, wenn die Frauen eine entsprechende Fußform hatten. Ihre Perversion ging so weit, dass die Mode entstand einen perfekten Fuß in eine Tasse voll Tee zu tauchen, bevor dieser getrunken wurde.
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