Die Augen des Hasses: Das ist die Geschichte hinter diesem schauerlichen Foto

von Barbara

26 Dezember 2017

Die Augen des Hasses: Das ist die Geschichte hinter diesem schauerlichen Foto
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Wer ihn nicht kennt: Alfred Eisenstaedt war ein deutscher Fotograf, der 1900 in den vereinigten Staaten eingebürgert wurde (er starb 1995). Er ist der Urheber des gefeierten Bildes des Kusses am Time Square am Tag des Sieges der vereinigten Staaten gegen Japan (15. August 1945).

Er arbeitete für die LIFE Agentur und fotografierte das tägliche Leben und die bedeutenden Figuren des Nazideutschland, und darunter war 1933 auch Joseph Goebbels: Aus dieser Begegnung entstand ein Foto, das zum Symbol einer schrecklichen Epoche wurde. 

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Williamwaterway/Wikipedia

Williamwaterway/Wikipedia

(oben ein Bild, das Alfred Eisenstaedt zeigt)

Der Fotograf selbst erzählt von der Begegnung: Er befand sich in einer Gruppe der ranghöchsten Nationalsozialisten und saß an einem Tisch in einem Hotel in Genf. Er hatte sich darauf vorbereitet, einige Fotos zu schießen.

Auf den ersten Fotos zeigt sich Goebbels in jovialer Position, wie man auf dem folgenden Foto sehen kann.

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Nur wenig später veränderte sich die Atmosphäre jedoch radikal.

Nur wenig später veränderte sich die Atmosphäre jedoch radikal.

Alfred Eisenstaedt

Nachdem Goebbels erfuhr, dass Eisenstaedt Jude war, veränderte sich etwas. Wahrscheinlich hatte einer seiner Kollegen ihm bereits den Nachnamen des Fotografen verraten, woran seine Ursprünge leicht zu erkennen waren. Es war in diesem Moment, als er sich dem Objektiv zudrehte mit einem Blick so derart voller Verachtung, dass man dem Bild den Beinamen "Die Augen des Hasses" gegeben hat. 

Alfred Eisenstaedt

Alfred Eisenstaedt

Das Resultat ist ein schauerliches Foto, das ein Gefühl, einen Mann und eine ganze Epoche versinnbildlicht, hinter dem Millionen von Juden geplant hingerichtet wurden. Nach Goebbels eigenen Worten einem "barbarischen aber vollkommen sinnvoll".

Wir wollen die Erzählung dieses Bildes mit den Worten von Eisenstaedt schließen:

"du läufst auf den Tisch zu und fotografierst Goebbels. Es war schrecklich. Er hob die Augen und warf mir einen Blick voller Hass zu. Das Resultat war jedoch ein sehr starkes Bild.

Er betrachtete mich mit wütenden Augen und erwartete dass ich zurückwich. Aber ich bewegte mich nicht. Wenn ich eine Fotokamera in der Hand habe, kenne ich keine Angst". 

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