Jung und gewalttätig: Gemäß eines Experten entsteht das Problem durch die Ergebenheit der Eltern und durch die Abwesenheit eines "Nein"

von Barbara

29 März 2018

Jung und gewalttätig: Gemäß eines Experten entsteht das Problem durch die Ergebenheit der Eltern und durch die Abwesenheit eines "Nein"
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Wir brauchen Erklärungen, jemanden der ein Phänomen rationalisieren kann, das sich uns nicht erschließt: Die unerklärliche Gewalttätigkeit von Kindern und Jugendlichen. Aggressives Verhalten taucht in den Medien häufig auf und zeigt, dass sich die Gewalt junger Menschen häufig gegen Kleinere, Gleichaltrige aber auch gegen Erwachsene richtet. Es hat also noch tiefere Wurzeln als die Aggressivität, die sich während der Wachstumsphase manifestiert.

Einen Erklärungsbesuch für dieses Phänomen liefern uns Experten, darunter ein Italiener, Paolo Crepet. Er rückt die Beziehung zwischen Eltern und Kindern in den Fokus, der heute immer mehr einer Verehrung des Kindes gleicht. 

via ilgazzettino.it

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Es ist schwer, dieses besorgniserregende Phänomen zu erklären, denn es bedeutet Verantwortung für ein Verhalten zu übernehmen, welches häufig zu ungehörter Gewalt und zum Tod geführt hat.

Es ist schwer, dieses besorgniserregende Phänomen zu erklären, denn es bedeutet Verantwortung für ein Verhalten zu übernehmen, welches häufig zu ungehörter Gewalt und zum Tod geführt hat.

Philippe Put/Flickr

Aber man muss es tun denn es ist ein notwendiger Schritt zur Lösung des Problems und zur Suche nach Verantwortung. Die Eltern wollen sie nicht übernehmen, aber gemäß Paolo Crepet, dem italienischen Psychiater, muss das Problem vor allem im Kreis der Familie gesteuert werden.

Crepet bezieht sich auf die Veränderungen in der Beziehung zwischen Eltern und ihren Kindern. Heutige Eltern können nicht nein sagen, erfüllen alle Wünsche des Kindes, das am Schluss nicht mehr träumen kann, keine Wünsche mehr hat. Bei der ersten Ablehnung, die vielleicht von einem Lehrer, einem Freund oder einer Freundin kommt, explodiert die Wut, denn sie sind nicht dran gewöhnt, mit einem "Nein" umzugehen. 

"Wenn die Erziehung zu gutmütig ist, tut das nicht gut. Wir haben keine Kinder mehr, sondern kleine Buddhas die wir verehren. Deshalb können sie sich alles erlauben. Sie wählen, wo man zum essen geht und auf welchem Spielplatz gespielt wird. Wir sind Eltern geworden, die immer ja sagen. Abar das ist falsch. Wenn sie groß werden wird es jemanden geben der nein sagt. Vielleicht bei der ersten amourösen Frustration. Vielleicht bei der ersten Arbeit. Die Eltern begleiten ihre Kinder mit 26 Jahren zum ersten Bewerbungsgespräch. Es gibt auch Leute, die ihre Kinder nicht ins Ausland schicken, denn dort ist es kalt. Diese Eltern sind ein Alptraum. Wir können das nicht generalisieren, aber in vielen Fällen ist es so", sagt der Experte.

Wenn es so ist, wenn wir heute unseren Kindern alles durchgehen lassen, dann ist es Zeit eine neue Veränderung einzuleiten. 

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