Das vergessene Blutbad von Nanchino: Eine der blutigsten Seiten der Geschichte von denen der Westen nicht spricht

von Barbara

13 April 2018

Das vergessene Blutbad von Nanchino: Eine der blutigsten Seiten der Geschichte von denen der Westen nicht spricht
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In der Geschichte hat die Entfernung immer eine wichtige Rolle bei der Verbreitung von Nachrichten gespielt, insbesondere weil sie denen, die weit weg vom Westen geschahen, eine geringere Wichtigkeit gab. Das ist der Grund warum man nicht viel vom Massaker von Nanchino hört. Man studiert es nicht in den Schulbüchern, obwohl es einer der brutalsten und verrücktesten Menschenmorde ist den der Mensch im Lauf eines Krieges jemals verübt hat. 

via History.com

Als Europa noch mit dem zweiten Weltkrieg und dem Kampf gegen das Nazitum beschäftigt war, erlebte China eine der gewalttätigsten Attacken durch ausländische Truppen.

Als Europa noch mit dem zweiten Weltkrieg und dem Kampf gegen das Nazitum beschäftigt war, erlebte China eine der gewalttätigsten Attacken durch ausländische Truppen.

Wikmedia Commons

1937 drang Japan in chinesisches Gebiet ein mit der Intention, das Reich des Herrschers Hirohito zu vergrößern und China zu schaden. Die japanischen Truppen drangen zunächst in die kleinen Städte ein um sich dann auf die Hauptstadt Nanchino zu konzentrieren. Im Lauf der Verlegung der Truppen säte der Herrscher Terror und verübte unmenschliche Gewalt. Die Zeugen der Zeit sprechen von Plünderungen, Bränden, Enthauptungen, Vergewaltigung der Frauen, Gewalt an Alten und Kindern, verstümmelten schwangeren Frauen und lebendig begrabenen Personen. All das bezog quasi die gesamte Popolation von Nanchino mit ein und viele wehrlose Zivilisten der anderen Städte die in Schutt und Asche gelegt wurden.

Bild: Ein junger Chinese wird hingerichtet nachdem er sich geweigert hat Frauen für die japanischen Militärs zu finden. 

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Die Zahl der Opfer wird bis heute zwischen Japan und China debattiert: China sagt, es seien 300.000 Opfer gewesen, Japan geht von wenigen hundert aus.

Die Zahl der Opfer wird bis heute zwischen Japan und China debattiert: China sagt, es seien 300.000 Opfer gewesen, Japan geht von wenigen hundert aus.

Wikimedia Commons

Auf jeden Fall spiegeln die Aufnahmen der Zeit und die Nachrichten in den lokalen Medien eine Situation wieder, die der chinesischen These schon sehr ähnlich kommt. Es scheint als hätte sich das japanische Militär von Gewalt und Mord ernährt. Die Tatsache, freie Bahn für jede Art der Gewalt zu haben gab ihnen Macht und trieb sie in den Blutrausch.

Bild: Der japanische General Iwane Matsui, einer der Protagonisten des Massakers. 

Die Grausamkeiten wurden von den Militärs von Anfang an auf zivile Bürger ausgeweitet, die die japanischen Truppen auf ihrem Weg antrafen. Es gibt viele Bilder, die die Ermordungen an unbewaffneten Bauern zeigen.

Die Grausamkeiten wurden von den Militärs von Anfang an auf zivile Bürger ausgeweitet, die die japanischen Truppen auf ihrem Weg antrafen. Es gibt viele Bilder, die die Ermordungen an unbewaffneten Bauern zeigen.

Wikimedia Commons

Das Massaker von Nanchino fügt sich ein in die komplizierten Ereignisse des Chinesisch-japanischen Krieges, einer der heftigsten Begegnungen dieser beiden Länder, der am 2. September 1945 mit der bedingungslosen Kapitulation Japans endete. Obwohl es als Sieger hervorging, fand sich China zerrissen und zerschlagen durch die erlebte Gewalt. All das trug dazu bei, dass sich in China der Nationalismus entwickeln konnte.

Bild: 15.000 chinesische Soldaten als Kriegsgefangene der Japaner. Wahrscheinlich wurde niemand von ihnen verschont. 

Das was die Attacke in Nanchino so vernichtend machte war die Flucht der Landbevölkerung in die Stadt. Sie hatten Angst vor dem Feind und flüchteten in ihre Hauptstadt um dort Schutz zu bekommen.

Das was die Attacke in Nanchino so vernichtend machte war die Flucht der Landbevölkerung in die Stadt. Sie hatten Angst vor dem Feind und flüchteten in ihre Hauptstadt um dort Schutz zu bekommen.

Sweeper tamonten/Wikimedia Commons

Dort, in Nanchino, fanden sie jedoch den grausamen Tod. Die schlimmste Gewalt fand während der sechs Wochen nach der Eroberung der Stadt statt, während derer die Japaner die Menschen auf die undenkbarste Weise (Enthauptungen waren an der Tagesordnung) umbrachten. Sie stellten junge Frauen auf die Straße um sie den japanischen Soldaten zur Verfügung zu stellen. Auch Kinder waren vor dem japanischen Wahnsinn nicht sicher: Ihre Körper wurden verstümmelt und massakriert aufgefunden.

Bild: Durchsuchung chinesischer Soldaten durch die Japaner. 

Viele der japanischen Offiziellen, die für das Blutbad verantwortlich sind, wurden am Ende des zweiten Weltkriegs verurteilt. Viele andere schafften es aber, frei zu bleiben und nie für die tausend Opfer zur Rechenschaft gezogen zu werden.

Viele der japanischen Offiziellen, die für das Blutbad verantwortlich sind, wurden am Ende des zweiten Weltkriegs verurteilt. Viele andere schafften es aber, frei zu bleiben und nie für die tausend Opfer zur Rechenschaft gezogen zu werden.

Wikimedia Commons

Bild: Menschen werden lebend in einer Grube begraben. 

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Trotz der offensichtlichen Tragik des Geschehenen gibt es viele Japaner die heute noch das Massaker verneinen: In dieser Frage ist das Volk geteilt.

Trotz der offensichtlichen Tragik des Geschehenen gibt es viele Japaner die heute noch das Massaker verneinen: In dieser Frage ist das Volk geteilt.

Wikimedia Commons

Die japanische Regierung richtete am Ende des Krieges verbale Entschuldigungen an China, aber nie in schriftlicher Form wie es in diesem Fall eigentlich geboten wäre.

Bild: Ein Mann vor seiner Hinrichtung. 

Leider weiß man wenig über das Massaker von Nanchino. Aber die Gewalt ähnelt der vieler anderer Blutbäder und Genozide die wir in der westlichen Welt besser kennen.

Leider weiß man wenig über das Massaker von Nanchino. Aber die Gewalt ähnelt der vieler anderer Blutbäder und Genozide die wir in der westlichen Welt besser kennen.

Shinju Sato (佐藤振壽)/Wikimedia

Die Ereignisse in Nanchino begannen im Dezember 1937 und endeten im März 1938.

Bild: Ausschnitt aus der Zeitung in der man von dem verrückten Wettbewerb zwischen zwei japanischen Soldaten berichtet: Der Gewinner sollte der sein, der in der kürzeren Zeit 100 Chinesen umbringen würde. 

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