Warum fällt es manchen Leuten so schwer zuzugeben, dass sie sich geirrt haben?

von Barbara

10 Dezember 2018

Warum fällt es manchen Leuten so schwer zuzugeben, dass sie sich geirrt haben?
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Wir sagen es, wie es ist: Niemand macht gerne Fehler, aber wir alle tun es, ob groß oder klein. Es gibt Menschen, die akzeptieren und offen zugeben, dass sie sich irren, während andere es nicht tun. Wir sprechen nicht von denen, die ihre Position einfach nachdrücklich unterstützen, sondern von denen, die trotz der Beweise der Fakten weiterhin auf ihrer Meinung beharren. Fehler einzugestehen bedeutet, sich ihrer bewusst zu werden und zu wachsen, aber was treibt manche Menschen an, die Realität zu verleugnen?

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pexels

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Offensichtlich hat das Eingeständnis von Fehlern mit Selbstvertrauen zu tun. Menschen mit geringem Selbstwertgefühl fällt es schwerer zuzugeben, dass sie sich irren und sich zu entschuldigen. Das Eingeständnis von Schuld wird tatsächlich als Bedrohung für das eigene Ego wahrgenommen, und Verleugnung ist die einzige nützliche Verteidigungsstrategie, um diese Bedrohung zu umgehen.

Oftmals geht es nicht um eine bewusste Handlung: Der Abwehrmechanismus verändert die Wahrnehmung der Realität, so dass man nicht mehr unterscheiden kann, was tatsächlich real ist und was das Ego als "wahr" bezeichnet. Diese Personen entscheiden sich also nicht bewusst dazu, ihre Position zu halten, sondern werden durch eine Reihe von unbewussten Ängsten dazu gezwungen. Ihr Ego ist so zerbrechlich, dass sie es vorziehen, zu lügen, anstatt sich ihrer Zerbrechlichkeit zu stellen. 

Dieser Prozess kann auch durch die Mitmenschen verschärft werden. Oftmals kann diese Haltung mit Stärke und Persönlichkeit verwechselt werden, denn die Verteidigung der eigenen Positionen ist gerade ein typischer Aspekt starker Menschen. Aber wir dürfen die beiden Dinge nicht verwechseln: Die Verteidigung der eigenen Meinungen und Überzeugungen ist absolut gerechtfertigt, aber wenn man vor der Mauer der Beweise ankommt, muss man die Kraft haben  einen Schritt zurück zu treten.

Der beste Ratschlag für den Umgang mit solchen Personen ist, ihnen nicht ganz nachzugeben, aber auch nicht zu versuchen, sie zu bekämpfen. Peinlichkeiten werden ihre Verteidigung nur verstärken: Besser, auf einen entspannteren Moment zu warten, abseits von den Ohren anderer, und vielleicht zu versuchen, die Angelegenheit nochmal in Ruhe zu besprechen. 

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