Eine Studie zeigt: Das Gehirn ist in der Lage, im Schlaf eine Fremdsprache zu lernen

von Barbara

18 Februar 2019

Eine Studie zeigt: Das Gehirn ist in der Lage, im Schlaf eine Fremdsprache zu lernen
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In der heutigen Welt, in der die multikulturellen und vernetzten Gesellschaften immer stärker werden, wird es immer wichtiger, mehr Sprachen sprechen zu können. Obwohl verschiedene Methoden und Technologien weit verbreitet sind, um das Lernen zu erleichtern, ist das Erlernen einer Fremdsprache immer mit erheblichen Anstrengungen verbunden, sowohl in Bezug auf das Gedächtnis als auch auf die Zeit.

Was wäre, wenn wir die Nachtstunden diesem Zweck widmen würden? Es ist keine absurde Idee, sondern eine Möglichkeit, die sich durch die Ergebnisse einer Forschung eröffnet: Es scheint, dass man in einigen Momenten des Schlafes Fremdwörter verstehen und lernen kann, und sich an die Übersetzung erinnern kann.

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Kinga Cichewicz/unsplash

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Die in der Zeitschrift Current Biology veröffentlichte Studie wurde von einer Forschergruppe der Universität Bern im Rahmen des von der Cooperation of Interfaculty Research organisierten Programms "Decoding Sleep" durchgeführt.

Die Forscher gingen von der Annahme aus, dass das schlafende Gehirn viel bewusster ist, als man denkt: Um diese Hypothese zu demonstrieren, untersuchten sie die Möglichkeit, neue semantische Zusammenhänge zwischen unbekannten Fremdwörtern und ihrer Übersetzung im Schlaf herzustellen oder nicht. Die Probanden, die an der Studie teilnahmen, wurden dazu gebracht, den Worten einer künstlichen Sprache und ihrer Übersetzung zuzuhören, während sie schliefen.

Im Tiefschlaf werden die Gehirnzellen enger koordiniert, und jede halbe Sekunde schwankt zwischen einem Aktivitätszustand - oder "Maximalzustand" - und einem Zustand der Inaktivität, wodurch eine Sequenz entsteht, die als "Slow-Wave-Schlaf" bezeichnet wird.

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 Katya Austin/unsplash

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Gerade in diesen Phasen fanden die Forscher die Bildung semantischer Assoziationen zwischen den Wörtern der künstlichen Sprache und deren Übersetzung im Gehirn der Probanden - vorausgesetzt, sie wiederholten sich 2, 3 oder 4 Mal. Laut Züst, Mitautor der Studie, "scheinen diese Gehirnstrukturen die Bildung von Gedächtnis unabhängig vom vorherrschenden Bewusstseinszustand zu vermitteln - unbewusst im Tiefschlaf, bewusst im Wachzustand".

Tatsächlich konnten die Versuchspersonen nach dem Erwachen ordnen und kategorisieren, ob ein im Schlaf gehörtes Kunstwort ein großes oder kleines Objekt bezeichnet, und zwar in einer besseren Geschwindigkeit als es beim reinen Zufall der Fall gewesen wäre.

Nun wird die Forschung darauf ausgerichtet sein, komplexere Möglichkeiten der Gedächtnisbildung während des Schlafes zu erforschen.

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