Bei der Renovierung eines Hauses wird ein Brunnen unter dem Boden entdeckt: Er verbirgt eine komplizierte Geschichte, die manche an Horrorfilme erinnert
Alte Gebäude bergen immer Geheimnisse und Überraschungen für jeden, der sie besucht oder beschließt, sie zu renovieren. Natürlich denkt man zuerst an Horrorfilme, aber nicht immer ist alles so gruselig, wie im Fall der Blue Door Gallery in Maine, USA. Bei den Renovierungsarbeiten fanden die Eigentümer nämlich einen alten Brunnen und beschlossen, ihn nicht zu verdecken, sondern in die Struktur zu integrieren. Der Effekt ist außergewöhnlich.
Der Brunnen und die Blue Door Gallery
Die Blue Door Gallery, eine Galerie für zeitgenössische Kunst, die Werke lokaler und regionaler Künstler ausstellt, befindet sich in einem historischen Haus mit blauer Tür aus dem 19. Jahrhundert. Die Gründerin, Janice Santini, wollte einen Raum schaffen, in dem Künstler ihre Werke ausstellen und die Gemeinschaft zeitgenössische Kunst schätzen kann. Bei der Renovierung der Scheune, die Teil der Galerie ist, fiel Janice der alte Brunnen im Inneren auf, den sie in die neue Struktur integrieren wollte. Es gibt keine moderne Galerie ohne ein altes Element, wie die Besitzerin selbst in den sozialen Medien schreibt:
Ein unter dem Boden einer Scheune aus dem Jahr 1857 versteckter Brunnen ist das Herzstück der Geschichte der Blue Door Gallery geworden. Nach Abschluss der Renovierungsarbeiten, mit denen die Scheune in eine Kunstgalerie umgewandelt werden sollte, kam die Idee auf, die Geschichte des Brunnens zu würdigen.
So entstand der "Brunnen der Vergebung" mit einem Glasdach, von dem aus man die mehrere Meter große Tiefe und das darin installierte Unterwasserlicht bewundern kann.
„Einige von euch haben nie The Ring gesehen": Kommentare in den sozialen Medien
blue_doorgallery/Instagram
Die Entdeckung des alten Brunnens in der Scheune der Blue Door Gallery löste Kommentare und Reaktionen unter dem Post auf Instagram aus. Ein Nutzer schreibt zum Beispiel "einige von euch haben nie The Ring gesehen und das sieht man" und bezieht sich dabei auf den Horrorfilmklassiker. Ein anderer ergänzt, indem er schreibt: "Stell dir vor, du gehst nachts darüber und siehst ein Gesicht, das dich von dort aus anschaut" - eine Erfahrung, die wir niemandem empfehlen möchten. Der Verweis auf The Ring und das Horrorkino ist in vielen Kommentaren zum Video der Blue Door Gallery zu lesen, aber er ist nicht der einzige. Ein Nutzer ergreift die Initiative und schreibt ganz praktisch: "Diesen Effekt kann man auch mit Spiegeln und LEDs erzielen, wenn man keinen Brunnen im Flur hat". Wer hat Lust, es zu versuchen?
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Die wahre Geschichte des Brunnens in der Blue Door Gallery
Trotz der leichten Ähnlichkeiten erzählt der Brunnen in der Galerie der Blauen Tür eigentlich keine Horrorgeschichte, zumindest nicht so, wie wir sie uns vorzustellen gewohnt sind. In Wirklichkeit war der Brunnen mit der so genannten Underground Railroad verbunden, einem geheimen Tunnelnetz, das Sklaven in die Freiheit führen sollte. Dies geht aus den Kommentaren unter Janice' Beitrag hervor, in denen Nachkommen und Kenner die Geschichte der Underground Railroad all jenen erzählen, die sie nicht kennen.
Letztlich ist die Initiative der Blue Door Gallery aus mehr als einem Grund wirklich lobenswert. Erstens ist die Rückgewinnung des Brunnens und seine Einbindung in die künstlerische Erfahrung zweifellos eine ausgezeichnete Entscheidung. Zweitens ist die Geschichte des Brunnens Teil des kollektiven Gedächtnisses der Vereinigten Staaten und kann dazu beitragen, dass möglichst viele Menschen seine Aspekte kennen lernen. Und schließlich kann der Brunnen für diejenigen, die es wollen, immer ein kleines Horrorelement sein, das in einem alten Haus nie fehlen darf.