Warum hat Monaco einen Prinzen, aber keinen König?
Das Fürstentum Monaco ist ein eher kleiner, moderner Staat, der ein hohes Ansehen genießt. Ob in der Finanzwelt oder im Luxussektor, Monaco ist ein beliebtes Ziel für prominente Persönlichkeiten und VIPs geworden. Doch ein Aspekt dieses kleinen Staates bleibt oft unbeachtet: Warum spricht man vom Fürstentum Monaco? Kurz gesagt: Wenn es ein unabhängiger Staat ist, warum hat Monaco dann einen Prinzen und keinen König? Finden wir es gemeinsam heraus!
Einer der ältesten Staaten der Welt
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Wenn man über das Fürstentum spricht, weiß nicht jeder, dass Monaco einer der ältesten Staaten der Welt ist und in dieser Form schon seit Hunderten von Jahren existiert. Die Geschichte des Stadtstaates ist mit der genuesischen Familie Grimaldi und insbesondere mit der Figur des Francesco Grimaldi verbunden. Im Jahr 1297 eroberte der Welfenführer die genuesische Festung Monaco und errichtete seine Herrschaft über die Burg und das umliegende Gebiet.
In den folgenden Jahrhunderten gelang es Monaco, eine gewisse Unabhängigkeit zu bewahren, indem es zwischen dem Einfluss Frankreichs und Spaniens, den beiden Großmächten der Neuzeit, hin- und herpendelte. Schließlich entschied sich Monaco 1612 für Frankreich und musste daher auf seine Besitztümer in Spanien verzichten: Im Gegenzug erhielten die Grimaldis den Fürstentitel und wurden 1641 französisches Protektorat. So wurde das Fürstentum Monaco geboren, aber warum waren seine Herrscher keine Könige?
Warum hat Monaco einen Prinzen, aber keinen König?
Albert II. von Monaco, der mit vollem Namen Albert Alexandre Louis Pierre Grimaldi heißt und die Würde Seiner Durchlaucht trägt, ist heute der Fürst von Monaco. Um zu verstehen, warum Monaco einen Prinzen, aber keinen König hat, müssen wir ein wenig in die Vergangenheit zurückgehen, in jenes 17. Jahrhundert.
Das Fehlen eines Königs wird einerseits auf die geringe Größe des Fürstentums und die jahrhundertealte Tradition von Bündnissen mit den Königshäusern größerer Staaten zu seinem Schutz zurückgeführt. Andererseits ist es gerade das Machtgleichgewicht mit den umliegenden Monarchien, das Monaco zu einem Fürstentum und nicht zu einem Königreich gemacht hat. Vor 1612 hießen die Grimaldis nämlich Herren von Monaco: Der Fürstentitel wurde ihnen von den französischen Monarchen verliehen und ist bis heute geblieben.
Das Fürstentum Monaco heute, zwischen Luxus und Möglichkeiten
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Das Fürstentum Monaco ist heute ein unabhängiger Staat, der eng mit Frankreich verbunden ist, aber aufgrund seiner Lage und seines Steuersystems ein Ziel für viele Millionäre und Milliardäre darstellt. Der kleine Stadtstaat, nach der Vatikanstadt der zweitkleinste Staat der Welt, hat sich zu einem Kompetenzzentrum für Wirtschaft, Kultur und Luxus entwickelt. Doch Monaco zieht nicht nur die Reichen der Welt an, sondern ist auch Austragungsort prestigeträchtiger Veranstaltungen wie des Großen Preises der Formel 1.
Wenn man seine Geschichte bis zum Ende des 13. Jahrhunderts zurückverfolgt, erscheint es seltsam, den heutigen Reichtum der von Franz Grimaldi eroberten Festung zuzuschreiben. Doch Monaco ist ein sehr altes Land, das seine Form über die Jahrhunderte hinweg bewahrt hat. Und das ab einem bestimmten Zeitpunkt auch seinen Fürsten hatte. Aber keinen König.