Rätselhaftes hufeisenförmiges prähistorisches Monument in Frankreich entdeckt

von Barbara

17 April 2024

Prähistorisches hufeisenförmiges Monument in Frankreich entdeckt
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Archäologen haben in Frankreich ein ungewöhnlich geformtes prähistorisches Monument entdeckt, in dem neolithische Artefakte gefunden wurden. Erfahren Sie mehr darüber.

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Monument mit dreifacher Umfriedung in Frankreich entdeckt

Luftaufnahme der dreifachen Umfriedung

Jérôme Berthet, Inrap

Das vom INRAP, dem französischen Nationalen Institut für präventive archäologische Forschung, entdeckte Monument unterscheidet sich von früheren Entdeckungen: Was es auszeichnet, sind die drei runden Einfriedungen und die Tatsache, dass eine von ihnen die Form eines Hufeisens hat. Eine eher ungewöhnliche Form für eine prähistorische Struktur, die die Forscher begeistert und überrascht hat.

Die Ausgrabungen, die vor der Erweiterung einer Kiesgrube im Tal der Ouche, einem Nebenfluss der Saône, durchgeführt wurden, fanden in der Gemeinde Marliens statt, ca. 320 km südöstlich von Paris und ca. 20 km östlich von Dijon gelegen. Das mysteriöse Monument im Zentrum des Fundes, das aus drei miteinander verbundenen kreisförmigen Flächen besteht, die zusammen 60.000 Quadratmeter groß sind, lässt auf eine Besiedlung vom Neolithikum bis zur frühen Eisenzeit schließen.

Das Monument hat in der Mitte eine Einfriedung mit einem Durchmesser von elf Zentimetern, weiter nördlich, aber angrenzend an die vorherige, eine acht Meter lange hufeisenförmige Einfriedung und im Süden eine offene Einfriedung. In den beiden seitlichen Einfriedungen befindet sich eine Schotterschicht, die auf eine frühere Palisade hindeutet.

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Alter des prähistorischen Denkmals und Artefakte eines Bogenschützen

Objekte, die die "Panoplie" eines Glockenbogenschützen darstellen

Pauline Rostollan, Inrap

Die Forscher sind sich nicht sicher über das Alter des Denkmals oder seinen Zweck. Auf jeden Fall wurden in der Nähe der Fundstelle Artefakte aus Feuerstein gefunden: Die Hypothese lautet daher, dass der Bau des Bauwerks in der Jungsteinzeit, etwa 7000 Jahre vor Christus, stattgefunden haben könnte. Die genaue Datierung wird durch eine Radiokarbonanalyse ermittelt, die diese Hypothese bestätigen oder widerlegen wird.

Und nicht nur das: In der Nähe des Monuments wurden auch mehrere Funde aus der Glockenbecherzeit gefunden, die auf etwa 4 500 Jahre vor Christus geschätzt wird. Dazu gehören sieben Pfeilspitzen aus Feuerstein, ein Dolch aus einer Kupferlegierung, ein Feuerzeug aus Feuerstein und zwei Bogenschützenarmbänder. Auf einem dieser Armbänder wurden Reste von Eisenoxid bzw. Pyrit gefunden, das zum Entzünden von Feuer unerlässlich war. Dies lässt auf Bestattungspraktiken schließen, die jedoch nicht bestätigt werden konnten.

Urnen und Schmuck in dem geheimnisvollen Monument

Gesamtansicht der Kiesgrube von Marliens

Jérôme Berthet, Inrap

Neben Keramikresten und einer Kette aus Bernsteinperlen wurde an der Fundstelle auch ein Grab aus der Zeit von 1500-1300 v. Chr. mit fünf kreisförmigen Einschlüssen entdeckt, von denen einer umschlossen war. In der größten von ihnen befand sich nach Angaben der Archäologen ein Scheiterhaufen. Ein weiteres Grab, das Asche aus der Eisenzeit und mehrere Schmuckstücke enthielt, wurde fast 400 Meter entfernt entdeckt. In einigen der Urnen wurde weiterer Schmuck gefunden, darunter Armbänder und Ringe.

Weitere Untersuchungen werden die in dem prähistorischen Monument gefundenen Artefakte aus verschiedenen historischen Epochen näher beleuchten, um mehr über ihre Herkunft und Verwendung zu erfahren. Insbesondere das Hufeisenmonument unterscheidet sich von allen anderen zuvor gesehenen Strukturen, was die Forscher an seinem Alter und seiner Verwendung zweifeln lässt.

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