Die französische rote Zone, ein quasi unbekannter Ort zu dem der Zutritt seit einem Jahrhundert verboten ist

Wenn ihr an Frankreich denkt, denkt ihr an den Eiffel-Turm, den Duft der Provence, kleine Dörfer die wie aus einem Märchen wirken, den Glamour der Croisette während des Film-Festivals von Cannes, oder die verzauberten Burgen der Loire... Aber Frankreich ist nicht nur von Schönheit geprägt. Insbesondere während des ersten Weltkriegs war das Landschaftsbild um einiges makaberer...
Bis heute gibt es eine Gegend, wo einmal ein idyllisches und friedliches Dörfchen lag, die zur "roten" Zone wurde. In dieser Zone besteht ein hohes Sicherheitsrisiko, weshalb der Zutritt seit ca. einem Jahrhundert verboten ist.
Sehen wir, warum...
Mit dem Ausdruck "Zone Rouge" (rote Zone) wird eine Gegend beschrieben, in der eine hohe Gefährdung durch Umwelteinflüsse, soziale Einflüsse o.ä. besteht

"Zutritt verboten. Lebensgefahr", warnen die Schilder am Zaun

"Douaumont. Zerstörte Stadt"

"Hier befand sich die Kirche", teilt uns ein anderes Schild mit

Aber warum ist diese Gegend auch ein Jahrhundert nach dem Krieg noch Sperrzone?

Die Gegend war einer der Haupt-Kriegsschauplätze der Schlacht von Verdun (1916), einer der brutalsten und blutigsten Schlachten des ersten Weltkrieges

Die Erde der Gegend ist immer noch kontaminiert. Wissenschaftler fanden eine erhöhte Konzentration von Arsen (17%)

Dieser Wert ist 300 Mal höher als die menschliche Toleranzschwelle

Das gleiche gilt für Tiere, insbesondere für Wildschweine, die sich mit Arsen vergiften

Natürlich ist es verboten, in den naheliegenden Gewässern zu baden

Nur 1% der Vegetation hat überlebt

Und wenn man sich ansieht, wie sehr sehr sie damals zerstört worden war, wirkt schon das wie ein Wunder

The Library of Congress / Flickr
2012 hat die Regierung den Zutritt auf das Gelände offiziell untersagt.

1946 wurde eine erste Reinigungsaktion durchgeführt, im Rahmen derer man die Waffen und Bomben entfernte. Doch dies war nicht genug

Blaue Zone: kein Schaden
Grüne Zone: mittlerer Schaden
Gelbe Zone: beträchtlicher Schaden
Rote Zone: vollständige Verwüstung
Während der Säuberungsaktion gab es weitere Opfer, die Bombenexplosionen zum Opfer fielen

Es wurde klar, dass diese Gegend für viele weitere Jahre von Blei, Zink und Quecksilber verunreinigt sein würde

Wissenschaftler halten die konstante Überwachung dieser Zone für äußerst wichtig

Während der Schlacht von Verdun starben über 300.000 Menschen

Es wirkt absurd, dass ca. ein Jahrhundert nach Kriegsende nochmal Opfer zu beklagen waren

Die Gewalt eines Krieges scheint mit Kriegsende nicht aufzuhören...

In den angrenzenden Gebieten grasen hin und wieder Tiere

Die Behörden geben an, dass es 300 bis 700 Jahre dauern wird, bis die Gegend vollständig gereinigt und wieder bewohnbar ist

Die pessimistischeren Experten geben an, dass eine vollständige Reinigung nicht möglich ist

Ironisch wenn man bedenkt, dass hier zuvor ein malerisches Dorf lag...

Die Einwohner lebten ein friedliches Leben auf dem Land

Doch von ihrem Leben gibt es keine Spur mehr

Die Schützengräben sind noch sichtbar

Ebenso die Gedenkstätte für jene, die hier ihr Leben ließen

Viele Bewohner der umliegenden Gebiete besitzen eine Sammlung von Resten dieser Schlacht

Niemand weiß, wann die rote Zone wieder bewohnbar sein wird

Das was wir wissen ist, dass sie uns an die Schrecken des Krieges erinnern wird

Diese Geschichte erinnert uns daran, dass die Schrecken des Krieges auch nach Kriegsende noch weitergehen

Die direkten und indirekten Auswirkungen eines Krieges sind für jeden klar sichtbar. Dennoch wirkt es, als würde der Mensch einfach nicht aus seinen Fehlern lernen wollen...