Die 7 Sünden des Fleischmarkts von denen man nicht spricht

von Barbara

15 März 2018

Die 7 Sünden des Fleischmarkts von denen man nicht spricht
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Es gibt viele Experten die immer wieder auf die Notwendigkeit hinweisen, Vegetarier zu werden und die eine Zukunft ohne Möglichkeit sehen, Tiere zum Zweck der Schlachtung zu züchten. Dabei sind es nicht nur die ethischen und moralischen Fragen, die den Techniken der Tierzucht und der Schlachtung in Intensivzuchtbetrieben entgegen stehen. Es ist auch die ganz objektive Unmöglichkeit, die wachsende Nachfrage nach Fleisch zu befriedigen und die Frage der Verschmutzung, die die Zuchtbetriebe an der Umwelt anrichten. 

Hier 7 interessante Wahrheiten über den Fleischmarkt, die viel zu selten offengelegt werden. 

via La Vanguardia

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 U.S. Department of Agriculture Segui/Flickr

U.S. Department of Agriculture Segui/Flickr

  1. Einfluss auf die Umwelt: Die Intensivbetriebe sind verantwortlich für 18% der Gasemissionen in die Atmosphäre und sind damit der Hauptakteur für hydrische Umweltverschmutzung. Es wurde geschätzt, dass ein Kilo Fleisch eine 15 Mal höhere Wassermenge benötigte als ein Kilogramm Cerealien. Außerdem mussten auch große Waldflächen abgeholzt werden um Platz für die Tierbetriebe zu schaffen.
  2. Nitrateintrag. Eine Studie auf den landwirtschaftlichen Flächen Spaniens hat gezeigt, dass 37% der natürlichen Quellen durch Nitrate verschmutzt ist. Grund ist das Abwasser der Viehbetriebe, die ein ernstes Gesundheitsrisiko für die Menschen darstellen können.
  3. Europäische Subventionen. Europa verfolgt seit langer Zeit eine Politik, die große Viehbetriebe vor kleinen Betrieben begünstigt. Dadurch treiben sie sie zu intensiver Landwirtschaft, die die Umwelt schädigt, den Tieren schadet, und Arbeitslosigkeit erzeugt. Seit Jahren spricht man davon, die europäischen Normen zu überarbeiten mit dem Ziel, sie umweltverträglicher zu gestalten sodass sie hilfreicher für kleine Betriebe werden. Aber bis heute gibt es keine Veränderung. Bis heute ermutigen die europäischen Subventionen die großen Firmen dazu, soviel wie möglich zu produzieren und dabei so wenig wie möglich Personal zu unterhalten.
  4. Die Haltung der WHO: 2015 hat die Weltgesundheitsorganisation einen Report veröffentlicht, der die Aufmerksamkeit auf den Zusammenhang zwischen rotem Fleisch und bestimmten Tumoren gelenkt hat. Die Daten sind alarmierend: Für 50 Gramm rotes Fleisch täglich erhöht sich das Risiko an Darmkrebs zu erkranken um 18%. Die enorme Menge an tierischen Proteinen, die von den hochentwickelten Ländern verzehrt wird ist der Grund für viele der westlichen Krankheiten. Herzprobleme, Diabetes, Übergewicht. Die FAO empfiehlt einen Konsum von maximal 58 Gramm täglich. Aber im Westen werden im Durchschnitt 102 Gramm verzehrt.
  5. Die Aufzuchtbedingungen: In den letzten Jahren ist die Anzahl an landwirtschaftlichen Betrieben zurück gegangen, während die Zahl der aufgezogenen Tiere gestiegen ist. Das bedeutet, dass die Konzentration in den einzelnen Betrieben gestiegen ist und zu einer unglaublichen Überfüllung geführt hat.
  6. Risiko der Lebensmittelepidemien: Die Bedingungen der Mast und Schlachtung, denen die Tiere unterworfen werden sind eine Bedrohung der Gesundheit der Tiere. Die Haltungsbedingungen sind immernoch weit davon entfert, den Schlachttieren ein würdiges Leben zu ermöglichen. Diese Bedingungen bilden einen idealen Nährboden für die Entwicklung von Epidemien, wie BSE, Vogelgrippe oder bakterielle Kontaminationen. Außerdem darf man nicht vergessen, dass Antibiotika vergeben werden und dass dies der Grund dafür ist, dass immer mehr Menschen Resistenzen gegen Antibiotika ausbilden. All diese Bedenken machen klar, dass die Fleischproduktion revolutioniert werden muss.
  7. Lebensmittelgerechtigkeit: Die Betriebe auf der ganzen Welt liegen oft an sehr entlegenen Orten. Das ist ein anderer Grund, warum Intensivhalter bis heute nicht sehr öko-kompatibel sind. Man muss auch bedenken, dass in ihren Herkunftsländern das Futter auch mit Pestiziden und Chemikalien versetzt ist, die im Zielland verboten sind. So passiert es zB mit dem genetisch veränderten Soja in Südamerika.

 

Die Wahre Revolution kann wahrscheinlich nicht einstimmig von den Weltorganisationen, von Europa oder von den Bürgern ausgehen: Ohne Zweifel müssen sich all diese Gruppen zusammenschließen. Es ist wichtig, die Rolle des Konsumenten zu klären. Denn er hat die Macht zu entscheiden, was er auf den Tisch bringt. Ob er ein artgerecht gehaltenes Tier oder ein Tier aus Intensivhaltung verspeisen möchte. 

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