Eine Studie alarmiert: Die Flüsse sind voll mit pharmakologischen Abfällen

von Barbara

24 April 2018

Eine Studie alarmiert: Die Flüsse sind voll mit pharmakologischen Abfällen
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Außer den normalen Kanälen für die Umweltverschmutzung, für die jeder von uns verantwortlich ist, wie zB Papier das man ins Freie wirft oder Küchenöl in der Geschirrspülmaschine, gibt es noch eine weniger sichtbare, aber genauso schädliche Art. Mit dem steigenden Konsum an Medikamenten tragen wir zu einer langsamen aber unaufhaltsamen Zerstörung der natürlichen Umgebung bei. Das betrifft vor allem die Ökosysteme, die mit dem Wasser zu tun haben. Wenn die Moleküle eines pharmakologischen Produkte vom Organismus ausgeschieden werden, reisen sie im Abwasser, bis sie die Flüsse und Seen erreichen und dort enormen Schaden an Flora und Fauna anrichten.

via theguardian.com

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Eine Studie der HIW Delft (Institute for Water Education) wurde von Francesco Bregoli präsentiert und hat alarmierende Daten gezeigt: Die Wissenschaftler haben ein Modell geschaffen um die Menge an pharmakologischen Abfall zu analysieren, das sich im Moment in den Wasserbecken befindet und um vorherzusagen, wie sich diese Menge in Zukunft noch steigern wird.

Insbesondere haben die Wissenschaftler das Diclofenac ins Visier genommen, ein bekanntes Entzündungsmittel das sowohl in der Human- als auch in der Tiermedizin verwendet wird. Wie die Daten der EU und der Firma für Umweltschutz der vereinigten Staaten zeigen, stellen die aktiven Wirkstoffe in diesem Medikament eine Bedrohung für die Umwelt dar, die insbesondere die Fische und Muscheln betrifft.

Leider können die im Moment aktiven Klärsysteme keine totale Säuberung des Wassers garantieren mit dem Ergebnis, dass ein gewisser Prozentsatz der Medikamente im Ökosystem landet. Gemäß der Ergebnisse der Studie enthalten bis heute etwa 10.000 Kilometer an Flüssen der Welt eine höhere Konzentration an Diclofenac, als die EU-Maßgaben verlangen. Für andere pharmazeutische Produkte gilt das genauso. Diese Substanzen können die Evolution von Bakterien beschleunigen, die Resistenzen an Antibiotika ausbilden und sie können Veränderungen in den Tieren hervorrufen.

Bis heute, so sagt Bregoli, ist bereits ein großer Teil der hydrischen Becken des Süßwassers von Pharmaka bedroht. Und wenn man den exponentiellen Anstieg des Einsatzes von Medikamenten in der Welt betrachtet, könnte die Situation bald desaströs werden.

Quellen:

http://www.un-ihe.org/sites/default/files/fbregoli_press_conference_egu2018_1.pdf

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