Die Partikel der Tattootinte wandern in die Lymphen und bleiben dort

von Barbara

17 Mai 2018

Die Partikel der Tattootinte wandern in die Lymphen und bleiben dort
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Es gibt sehr viele Dinge auf die man beim Tattowieren achten muss: Die Nadel muss steril sein, genau wie das Ambiente in dem tattowiert wird und der Tattowierer muss Handschuhe tragen. Trotzdem wurde bisher wenig auf die Qualität der Tinte geachtet. Eine Studie in der Zeitschrift Nature enthüllt dass dies ein sehr wichtiger Aspekt ist. Es scheint als würden die Partikel in der Tinte die Lymphknoten erreichen und für lange Zeit dort verbleiben. 

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Die Spuren der Tinte wandern von der Haut zu den Lymphknoten und bleiben dort für lange Zeit

Die Spuren der Tinte wandern von der Haut zu den Lymphknoten und bleiben dort für lange Zeit

pixabay.com

Die Studie vertieft einen Mechanismus, der den Wissenschaftlern schon bekannt war- also die Wandern der Tinte zu den Lymphknoten, in denen sie sich ablagert. Die Lymphknoten von tattowierten Menschen können minimal in der gleichen Farbe wie das Tattoo gefärbt erscheinen. Um den Prozess der Wanderung von der Haut in tiefere Körperteile zu beobachten wurde nichts weniger als die Synchrotronstrahlung von Grenoble genutzt, die beste in ganz Europa.

Die Analyse besteht in der Emmission einer intensiven Lichtstrahlung, generiert von einem elektromagnetischen Beschleuniger der es ermöglicht hat, den passiven Transport der Mikro und Nanospuren der Tinte zu analysieren. Die Untersuchung zeigt dass nur die kleinen Partikel (die nanometrischen) in der Lage sind, sich in den Lymphen abzusetzen. 

Die Studie möchte keinen falschen Alarm in Bezug auf Tattoos auslösen, sondern nur eine größere Aufmerksamkeit auf die Tinte lenken anstatt nur auf die Sterilität des Tattowiebestecks.

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Aber aus was besteht denn die Tattoo-Tinte?

Aber aus was besteht denn die Tattoo-Tinte?

Guillaume/Flickr

Die Farbe der Tattoos ist eine Tinte aus organischen Pigmenten, Konservierungsstoffen und anderen Substanzen wie Nickel, Chrom, Mangan, Kobalt und Titaniumdioxid. Insbesondere letztes hat die Aufmerksamkeit der Wissenschaftler erregt, denn es präsentiert sich in Form von Nanopartikeln.

Wer keine Tattoos hat ist noch lange nicht sicher. Hier ein weiterer wichtiger Aspekt, der aus der Studie hervor geht. Das Dioxid ist in vielen Produkten enthalten, darunter Sonnencreme, Kosmetika und auch Nahrungsergänzungsmittel.

Wer ein Tattoo hat muss sich nicht übermäßig sorgen: Der Mensch tattowiert sich seit Jahrtausenden und es gibt keine Studie die beweist dass eine Korrellation zwischen Tattoos und irgendwelchen Krankheiten oder Komplikationen besteht. Die Studie richtet sich eher an Tattowierer und Produzenten von Tattoomaterial, die ihre Materialien mit großer Vorsicht auswählen sollten.

Quellen:

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