Japan: Microsoft erlebt 4-Tage-Woche und Produktivitätssteigerung um 40%

von Barbara

07 November 2019

Japan: Microsoft erlebt 4-Tage-Woche und Produktivitätssteigerung um 40%
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Eine große Initiative geht von Microsoft Japan aus, das nicht nur bestätigt hat, dass weniger Stunden unter der Woche die Produktivität erheblich steigern, sondern auch eine wichtige Frage für die westliche Gesellschaft stellt: Wie viel Zeit arbeiten Sie wirklich "produktiv" an 5 Tagen in der Woche? Benötigen Sie mehr Raum für sich selbst, um Ihre Stimmung am Arbeitsplatz zu verbessern und die Produktivität positiv zu steigern? Die Antwort scheint ja zu sein.

via BBC

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Coolcaesar/Wikimedia

Coolcaesar/Wikimedia

Die 5-Tage-Woche ist tief in unserer globalen Arbeitskultur verwurzelt, obwohl Studien immer wieder zeigen, dass sie nicht so effizient ist wie kürzere Arbeitswochen. Ende des 18. Jahrhunderts galt die Arbeit von 10-16 Stunden täglich als normal, da neu errichtete Fabriken 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche betrieben werden mussten. Bis der walisische Aktivist und Kurzarbeitsanwalt Robert Owen den Slogan "Acht Stunden Arbeit, acht Stunden Erholung, acht Stunden Ruhe" herausbrachte.  Immer mehr Unternehmen und Wissenschaftler überdenken heute, was normal ist, darunter Microsoft Japan.

Im August dieses Jahres unternahm Microsoft Japan ein Experiment mit dem Titel "Work-Life Choice Challenge Summer 2019", bei dem sie die 4-tägige Arbeitswoche für die gesamte Belegschaft testeten. Rund 2300 Mitarbeitern wurden fünf Freitage ohne Lohnkürzung und ohne Jahresurlaub gewährt. Natürlich erwies sich das Experiment als großer Erfolg mit Produktivitätssteigerungen von fast 40 Prozent und erhöhter Mitarbeiterzufriedenheit (92,1 Prozent der Mitarbeiter gaben an, die kürzere Woche zu genießen).

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Manidis Roberts/Flickr

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Um der 4-tägigen Arbeitswoche gerecht zu werden, wurden viele Meetings in Microsoft Japan verkürzt oder ganz reduziert. Nicht nur führte die Probezeit  zu einer Produktivitätssteigerung von 39,9%, auch der Stromverbrauch konnte um 23,1% reduziert werden, ebenso wie 58,7% weniger Blatt Papier gedruckt wurden. Das bedeutet nur eines: Nicht nur sind lange Wochenenden besser für die Mitarbeiter und ihr Wohlbefinden, sondern auch für die Umwelt selbst, da weniger Ressourcen verbraucht werden.

Der Microsoft Eastern Sommertest stellt definitiv eine wichtige Frage, die die traditionalistische Vorstellung, die wir von der Höhe der Wochenarbeit haben, stark verändern könnte: Werden auch die anderen Unternehmen rund um den Globus bald die Augen öffnen?

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